Winterfell
Die Unbefleckten und die Dothraki treffen mitsamt ihrer Königin in Winterfell ein. Es kommt zur offiziellen Begrüßung. Sansa nimmt ihren Bruder und die Königin in Empfang. Daenerys spricht ihr Komplimente für ihre Schönheit aus, welche Sansa unbeeindruckt entgegennimmt. Die Chemie zwischen diesen beiden Frauen könnte noch sehr interessant für den gesamten Ausgang der Staffel werden. Bran unterbricht den netten Plausch schließlich mit schlechten Neuigkeiten: Der Nachtkönig hat die Mauer durchbrochen und ist auf dem Weg.
Eine Versammlung der Nordmänner wird einberufen. Lyanna Mormont betont, dass sie nicht gerade erfreut darüber ist, dass Jon das Knie vor Daenerys gebeugt hat. Einer Königin, die die Nordmänner nicht erwählt haben. Jon plädiert, dass ihm der Norden wichtiger als sein Titel sei und die Nordmänner ohne die Unterstützung von Daenerys keine Chance hätten. Fast hat man das Gefühl, dass sich die Anwesenden wieder ein wenig beruhigen, da erhebt Tyrion das Wort und erklärt, dass der Norden auch auf die Unterstützung der Lennister-Armee zählen kann. Was er dabei wohl vergessen hat: Niemand traut den Lennisters.
Interessant ist das Treffen zwischen Sansa und Tyrion. Sie sehen sich zum ersten Mal seit dem Tod von Joffrey. In ihrem Gespräch wird noch einmal deutlich, welchen Wandel diese Figuren im Vergleich zur ersten Staffel durchlebt haben, sie scheinen fast die Plätze getauscht zu haben. Während Tyrion immer naiver und zutraulicher wird, entwickelt sich Sansa zu einer Frau, die alle Menschen und ihre Pläne durchschaut.
Vor allem Arya hat in dieser ersten Folge einiges zu tun. Sie trifft auf Sandor Clegane, Gendry und auf Jon. Dieses Wiedersehen fällt leider verhältnismäßig kurz aus. Bemerkenswert ist allerdings, dass Jon immer noch an das wilde, aber unschuldige Mädchen von damals zu denken scheint, wenn er seine Schwester sieht. Dementsprechend naiv fragt er, ob sie ihr Schwert Nadel schon einmal benutzt habe. Wenn der wüsste…
Es kommt zum Streitgespräch zwischen Sansa und Jon. Sie weist ihren Bruder darauf hin, dass sich nicht alle Häuser dem Kampf gegen die Weißen Wanderer anschließen – nicht unter der Regentschaft von Daenerys. Jon betont erneut, dass es nicht um Titel, sondern um den Zusammenschluss im Kampf gegen den Nachtkönig geht.
Jon und Daenerys reiten auf den Drachen an einen verlassenen Wasserfall. Die Fahrt dorthin kann man nur als wunderschön bezeichnen, die winterliche Landschaft, die Drachen, alles sieht wieder fantastisch aus. Dann wird es jedoch ein bisschen zu kitschig. Jon und Daenerys küssen sich, tauschen schmalzige Liebesschwüre aus. Das scheint den Drachen genauso wenig zu gefallen wie den Zuschauern.
Daenerys trifft zum ersten Mal auf Sam. Es folgt ein Dank für die Heilung Jorahs und die Beichte, dass sowohl Sams Vater wie auch sein Bruder hingerichtet wurden, weil sie der Königin nicht die Treue schwören wollten – ein ganz normaler Gesprächsverlauf halt.
Und endlich, in der Krypta Winterfells, dem Ort, an dem die verstorbenen Starks ruhen, erfährt Jon von Sam die Wahrheit über seine Herkunft. Seine Mutter war Lyanna Stark, sein leiblicher Vater Rhaegar Targaryen. Somit ist Jon als Sohn der beiden Aegon Targaryen und der wahre Erbe dieses Hauses. Und dementsprechend: König der sieben Königslande.
Jaime Lennister kommt in Winterfell an – und sieht Bran, den er damals vom Turm gestoßen hat.
Königsmund
Maester Qyburn überbringt Cersei die Nachricht, dass die Weißen Wanderer die Mauer durchbrochen haben. Dies scheint die Königin jedoch nicht zu beunruhigen, im Gegenteil: Sie scheint sehr zufrieden, immerhin muss sie sich dann nicht um die Zerstörung des Nordens kümmern.
Die Königin formiert ihre Söldnerarmee (20.000 Männer, leider keine Elefanten) und trifft auf Harry Strickland, den Kommandanten der Goldenen Kompanie. Mit dieser Armee im Rücken kann man sich endlich auch wieder ein bisschen entspannen. Euron darf Cersei in ihr Schlafgemach begleiten – wieso genau, das wird nicht deutlich. Erkennt die Königin, dass sie Euron für die Umsetzung ihres Planes braucht? Oder sehnt sie sich tatsächlich einfach nur nach einem Mann? Who knows.
Dieses kleine Stelldichein gibt Theon auf jeden Fall die Chance, seine Schwester Asha vom Schiff Eurons zu befreien. Eine unspektakulär einfache Rettung. Doch wohin soll die Reise gehen? Asha will die Eiseninseln als Zufluchtsort für Daenerys vorbereiten. Theon hingegen zieht es zurück nach Winterfell, um sich dort seiner alten „Familie“ anzuschließen.
Qyburn sucht derweil Bronn auf, um ihm einen Auftrag von Königin Cersei zu überbringen. Er soll Jaime und Tyrion töten. Das zeigt nicht nur den endgültigen Moralverlust Cerseis, sondern könnte auch für die Charakterentwicklung unseres liebsten Söldners sehr interessant werden.
Letzter Herd
Tormund und Beric Dondarrion treffen auf Ed. Sie finden eine eindeutige Nachricht vom Nachtkönig vor: Ned Umber wurde hingerichtet, um ihn herum sind spiralförmig Leichenteile angeordnet. Ein Schreckensmoment ereilt die Figuren und die Zuschauer, als der untote Junge einen entsetzlichen Schrei von sich gibt.
Parallelen zur 1. Folge der 1. Staffel
Die Macher von Game of Thrones scheinen mit Winterfell eine inhaltliche Klammer zum Beginn der Serie schließen zu wollen, anders sind die vielen Parallelen zwischen diesen beiden Folgen nicht zu erklären.
So erinnert das Einmarschieren von Daenerys‘ Armee stark an die Inszenierung des Besuchs von König Robert und Cersei in Winterfell. Diese sind damals in den Norden gekommen, um Ned zu überreden, Hand des Königs zu werden. Wie das ausging, wissen wir alle… Auch in den Begrüßungen finden sich Parallelen. Nicht nur findet diese am selben Ort statt, sondern wird auch mit den Worten „Winterfell is yours“ vollzogen.
Die Gruft von Winterfell ist scheinbar der Ort, an dem über die wichtigen Aspekte des Lebens gesprochen wird. In der ersten Folge waren es Ned und Robert, die über Lyanna, Neds Schwester und Roberts große LIebe, sprachen. In Staffel 8 ist es Samwell Tarly, der Jon über seine wahre Identität aufklärt und ihm mitteilt, dass er der Sohn von eben dieser Lyanna ist.
Der Nachtkönig verteilt sehr gerne Botschaften, noch lieber aus Leichenteilen. Während diese in der ersten Folge der ersten Staffel von Brüdern der Nachtwache gefunden wird, muss in der aktuellen Folge der kleine Umber als “Nachrichtenüberbringer“ herhalten.
Winterfell endet mit dem Zusammentreffen von Bran und Jaime und das Gesicht des Königsmörders spricht Bände über seine Gefühle bei diesem Wiedersehen. Immerhin hatte er den jungen Stark damals aus dem Fenster eines Turmes gestoßen, weil dieser ihn und seine Schwester Cersei beim Liebesspiel erwischt hatte. Ob Bran sich in seinem neuen Zustand allerdings überhaupt noch für diese menschlichen Aspekten des Lebens interessiert, wird abzuwarten sein.
Die Figur der Folge
Das Votum geht relativ eindeutig an Sansa Stark. Sie scheint die einzige Figur zu sein, die den kompletten Überblick über die Situation hat und die Motivation ihrer anderen Mitstreiter durchschaut. Man muss Arya recht geben: Sie ist die schlauste Person. Außerdem wird es besonders interessant zu sehen sein, wie sich ihre Beziehung zur neuen Flamme von Jon entwickelt.
Der beste Moment der Folge
Hier stehen einige Szenen zur Auswahl, doch während das Wiedersehen zwischen Arya und Jon zu kurz ausfällt und der Drachenritt der beiden Verliebten dann doch etwas zu klischeehaft anlastet, macht das unschuldige Anbandeln von Arya und Gendry einfach nur Spaß beim Zuschauen. Wie sich die beiden Jugendlichen schüchtern beäugen und heimlich anschmachten ist einfach eine gelungene Abwechslung von den großen Momenten der Folge. Da ist es fast schade, dass alles in einem Blutbad enden wird.
Diese folge hat einiges offen gelegt, dass nach Konflikt ruft 😉
Bin echt gespannt, was die Macher daraus machen.
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